Die Einführung des Telegraphen in der Schweiz

28.00 CHF

Enrico Giacometti
Ausstattung: 208 Seiten, Broschur mit Klebebindung Format: 17 x 24 cm
ISBN 13: 978-3-85637-334-4
Verlag Desertina, 2006

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Beschreibung

Das vielseitige Angebot der Telekommunikation von heute ist allgemein bekannt und wird von Jung und Alt zu jeder Zeit und an jedem Ort auch rege benützt.

Enrico Giacometti, der seine berufliche Laufbahn als Telegraphist begonnen hat, erzählt im vorliegenden Buch in anschaulicher und auch für den Laien leicht verständlicher Art und Weise wie es vor gut 150 Jahren – am 5. Dezember 1852 – mit dem Morse-Telegraphen angefangen hat. Länder und Kontinente kamen einander näher, Raum und Zeit verschmolzen, und die Geschwindigkeit bekam plötzlich eine ganz neue Dimension.

Das Buch enthält zahlreiche Zitate aus Originalquellen, viele spannende Geschichten und ist reich bebildert.

Enrico Giacometti
Ausstattung: 208 Seiten, Broschur mit Klebebindung Format: 17 x 24 cm
ISBN 13: 978-3-85637-334-4
Verlag Desertina, 2006

Buchbesprechung aus «Magazin und Technik»
Die Anfänge der Telekommunikation
Die Einführung des Telegrafen in der Schweiz
Publiziert am 05. Februar 2007 von Guido Dietrich

Was heute alltäglich und selbstverständlich ist, die Telekommunikation, hat mit der drahtgebundenen Telegrafie vor gut 150 Jahren begonnen.

1852 wurde in der Schweiz das erste – vom Staat erstellte und betriebene – Telegrafennetz eröffnet. Drei Jahre zuvor war die Post eidgenössisch geworden und zwei Jahre zuvor der Franken eingeführt.

Bis zur Einführung des Telegrafen wurden Eilbotschaften auf kurze Distanzen durch Boten übermittelt, auf lange durch Stafetten oder – falls vorhanden – mit der Postkutsche.

Vor allem die Wirtschaft drängte auf eine rasche Einführung der Telegrafie in der Schweiz, da sie im umliegenden Ausland zum Teil bereits Realität war und die Kaufmänner befürchteten, ins Hintertreffen zu geraten.

Zügiger Aufbau

Das Gesetz über die Errichtung elektromagnetischer Telegrafen wurde 1851 innerhalb von 14 Tagen von Ständerat und Nationalrat behandelt und verabschiedet, inklusive Diskussion über die Verteilung der Kosten und Auseinandersetzung über die Frage, ob der Betrieb staatlich oder privat geführt werden solle.

Der Aufbau ging ebenso zügig voran, zeigte aber einige Schwachstellen. So waren die Masten anfänglich zu dünn und zu kurz, um der Schneelast in den Bergen Stand zu halten. Die Isolatoren aus Glas wurden von Jugendlichen gerne mit Steinen beworfen und mussten regelmässig ersetzt werden.

Probleme gab es auch mit der Kompatibilität im grenzüberschreitenden Verkehr, da nicht alle Länder dasselbe System einsetzten. Lösung war eine zeitgemässe Schnittstelle: Das Telegramm wurde in einem System empfangen, decodiert und niedergeschrieben und im anderen System vom Telegrafisten wieder eingegeben.

Die Telekommunikation erlebte eine stürmische Entwicklung. Während 1852 noch 2900 Telegramme übermittelt wurden, waren es 1875 bereits drei Millionen.

Um den Mehrverkehr bewältigen zu können, erlaubte die Telegrafendirektion 1869, auch Frauen anzustellen.

Ab 1858 war dank des Transatlantikkabels auch eine Kommunikation mit den USA möglich. 1867 kostete jedes Wort aus der Schweiz nach New York 13 Franken, 1886 noch Fr. 2.30.

Im Inland ging der Verkehr ab 1890 mit der Einführung des Telefons wieder zurück, wurde aber teilweise durch den grenzüberschreitenden Verkehr kompensiert. Die Schweiz war wichtiges Durchgangsland auch in der Telekommunikation.

Facettenreiche Darstellung

Die Entwicklung der Telegrafie bis zum letzten Telegramm am 31. März 1999 stellt Enrico Giacometti in seinem Buch ?Die Einführung des Telegrafen in der Schweiz» kenntnisreich dar.

Dabei geht es ihm nicht nur um die technische Seite dieser Pionierleistung, sondern auch um die politische und wirtschaftliche, um die Reaktion in den Medien und bei der Bevölkerung. Er widmet sich ebenso Themen wie der Ausbildung der Telegrafisten oder dem alltäglichen Betrieb.

Als ehemaliger Chef der Telegrafendienste der Telefondirektion Chur berücksichtigt er das Geschehen in Graubünden besonders.

So entsteht insgesamt ein facettenreiches und anschauliches Bild dieser ersten elektrischen Telekommunikationseinrichtung. Der flüssig zu lesende Text ist klar gegliedert, so dass das Buch auch als Nachschlagewerk für einen spezifischen Teilaspekt benutzt werden kann.

Trotz vieler Fakten und Details wirkt das Buch nicht überladen. Etwas gar klein geraten sind die historisch interessanten Fotografien.

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